Matter oder KNX:
Welcher Standard passt zu Ihrem Smart Home?

Matter vs. KNX – zwei Smart-Home-Welten, ein Ziel: mehr Komfort, Sicherheit und Effizienz in vernetzten Gebäuden. Doch welcher Standard ist der richtige für Ihre Anforderungen? In diesem Beitrag vergleichen wir die beiden Technologien, zeigen ihre jeweiligen Stärken und Unterschiede auf und erklären, warum die Kombination beider Systeme die ideale Lösung für eine zukunftssichere Gebäudeautomation sein kann.
Was ist Matter?
Matter ist ein herstellerübergreifender Smart-Home-Standard, der von großen Technologieunternehmen wie Apple, Google und Amazon gemeinsam mit der Connectivity Standards Alliance (CSA) entwickelt wurde. Ziel ist es, die Kompatibilität zwischen Geräten verschiedener Hersteller zu vereinfachen und eine zuverlässige, sichere Vernetzung zu ermöglichen. Durch den Einsatz moderner Protokolle wie Thread entsteht so eine stabile, zukunftssichere Grundlage – der Schlüssel für das flexible Smart Home der Zukunft.

Was ist KNX?
KNX ist ein international anerkannter Standard für die Gebäudeautomation. Er wurde speziell für die professionelle Steuerung von Funktionen wie Beleuchtung, Heizung, Beschattung und Sicherheit entwickelt. Der offene Standard existiert seit den 1990er-Jahren und wird von einer Vielzahl von Herstellern weltweit unterstützt. KNX-Systeme werden vor allem in der professionellen Gebäudetechnik eingesetzt – sowohl im privaten Wohnbau als auch in Bürogebäuden, Hotels oder Industrieanlagen. Die Technologie ermöglicht eine äußerst flexible und skalierbare Steuerung verschiedenster Gewerke.
Ein großer Vorteil von KNX ist die Vielfalt der Übertragungswege: Kommunikation kann über den klassischen KNX-Bus, über Funk oder IP-basierte Netzwerke erfolgen. Diese Flexibilität trägt dazu bei, dass sich KNX-Systeme tief in bestehende Gebäudestrukturen integrieren lassen und im modernen Wohnungsbau weit verbreitet sind.
Welcher Standard
passt zu welchem Nutzer?
Die Entscheidung zwischen KNX, Matter oder einer Kombination aus beiden Systemen hängt stark von den individuellen Anforderungen, dem technischen Vorwissen sowie dem geplanten Einsatzbereich ab. Je nach Zielgruppe und Nutzungsszenario bieten sich unterschiedliche Lösungen an.
Ob KNX oder Matter: Mit dem richtigen Setup, abgestimmt auf die Bedürfnisse der Nutzer, lässt sich ein Smart Home effizient, sicher und zukunftssicher gestalten.
Matter oder KNX:
Technologische Unterschiede im Überblick
Matter und KNX verfolgen unterschiedliche technologische Ansätze. Diese machen sich sowohl in der Architektur als auch in der praktischen Anwendung deutlich bemerkbar.
Matter oder KNX im Überblick
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KNXMatter
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NetzwerkarchitekturUnterteilung in drei Ebenen:
- Linien: die Basiseinheit, z. B. für einzelne Etagen oder Gebäudeteile.
- Bereiche (Areas): fassen mehrere Linien zu funktionalen Einheiten zusammen.
- Backbone: das übergeordnete Rückgrat, das alle Bereiche verbindet.IP-basiert, Kommunikation über bestehende Netzwerke -
KommunikationKabelgebunden (KNX TP) und drahtlos (KNX RF, KNX IP)Drahtlos: u.a. WLAN oder Thread
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InstallationPlanung und Programmierung mit ETS durch FachbetriebePlug & Play über Smartphone-App, für Endverbraucher konzipiert
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ZielumfeldProfessionelle Gebäudeautomation, Neubauten, komplexe SystemeEinfache, herstellerübergreifende Heimvernetzung
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SkalierbarkeitHoch, für große und komplexe Installationen geeignetBegrenzt auf die Funktionalität der unterstützten Geräte
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SicherheitLokale Kommunikation, hohe Ausfallsicherheit und DatenschutzModerne IP-Verschlüsselung, cloudunabhängig, aber WLAN-abhängig
Kombination beider Standards:
Konkurrenz oder Teamwork
Matter vs. KNX oder Matter und KNX? Klar ist: Beide Standards schließen sich nicht gegenseitig aus – im Gegenteil. In vielen modernen Smart Homes ist die Kombination beider Systeme besonders sinnvoll. Während Matter mit dem Vorteil der einfachen Einrichtung und breiter Gerätekompatibilität punktet, bietet KNX maximale Flexibilität und Zuverlässigkeit für komplexe Automatisierungsaufgaben.
Integration über KNX-Matter-Gateways oder Bridges
Mit KNX-Matter-Bridges oder KNX-Matter-Gateways lassen sich beide Welten miteinander verbinden. Diese Komponenten ermöglichen die Steuerung KNX-basierter Geräte und Funktionen über Matter-kompatible Plattformen, beispielsweise per Smartphone, Sprachassistent oder zentraler Smart-Home-App. Dadurch werden bestehende KNX-Installationen zukunftssicher und für neue Ökosysteme wie Apple Home, Google Home oder Amazon Alexa geöffnet.
Ein typisches Beispiel:
Die KNX-Steuerung der Jalousien und der Raumtemperatur wird in einem Neubau von einem Fachbetrieb geplant und umgesetzt. Gleichzeitig nutzt die Familie Matter-fähige Geräte wie smarte Lampen oder Türschlösser, die sie selbst per App einrichtet. Über ein Gateway lassen sich alle Komponenten gemeinsam steuern, beispielsweise per Sprachbefehle oder über ein Bedienfeld.

Zukunft der hybriden Smart-Home-Lösung
Diese Kombination aus robuster Gebäudeautomation und flexibler IoT-Anbindung wird in Zukunft stark nachgefragt sein. Matter sorgt für Dynamik und einfache Erweiterbarkeit, während KNX für Stabilität und langfristige Investitionssicherheit steht. Das Ergebnis ist ein zukunftsfähiges, skalierbares System, das individuelle Anforderungen optimal erfüllt, ohne dass Sie sich auf einen einzigen Standard festlegen müssen.
domovea als zentrale Schnittstelle
Mit domovea lassen sich klassische KNX-Funktionen wie Licht-, Jalousie- oder Heizungssteuerung mit Matter-kompatiblen Geräten kombinieren. Die Einbindung erfolgt schnell und intuitiv über die domovea App oder den Hager Pilot Konfigurator. Wichtig zu wissen: Die Steuerung erfolgt ausschließlich auf der Matter-Seite – das heißt, über Matter-fähige Apps oder Sprachassistenten können KNX-Geräte gesteuert werden. Umgekehrt lassen sich Matter-Geräte nicht in domovea visualisieren oder direkt über die domovea App bedienen.
So wird domovea zur praxisnahen Antwort auf die Frage: KNX oder Matter? – denn mit der richtigen Bridge müssen Sie sich nicht entscheiden, sondern verbinden das Beste aus beiden Welten.

Gut zu wissen:
Hager bietet mit easy eine Lösung, die eine ETS-Konfiguration hinfällig macht. Sie benötigen weniger Zeit, weniger Know-how und weniger Tools für die Inbetriebnahme. Die Konfiguration läuft intuitiv und unkompliziert.
Häufige Fragen
zum Thema Matter vs. KNX
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Kann ich bestehende KNX-Installationen nachträglich mit Matter erweitern?
Ja, das ist möglich, zum Beispiel über eine KNX Matter Bridge wie domovea. Damit lassen sich bestehende KNX-Komponenten, wie Licht- oder Heizungssteuerungen, in ein Matter-basiertes Smart Home einbinden. Sie können dann mit modernen Geräten und Sprachassistenten kombiniert werden, ohne dass die bestehende Installation ersetzt werden muss.
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Welche Rolle spielt die Internetverbindung bei KNX und Matter?
KNX-Systeme funktionieren lokal und benötigen für die Grundfunktionen keine Internetverbindung. Das macht sie besonders ausfallsicher. Matter nutzt ebenfalls lokale Kommunikation, etwa über Thread oder WLAN, ist aber stärker auf ein funktionierendes Heimnetzwerk angewiesen. Für die Nutzung von Cloud-Diensten oder die Steuerung per App von unterwegs ist bei beiden eine Internetverbindung nötig.
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Ist KNX nur für große Gebäude oder auch für kleinere Wohnprojekte geeignet?
Ja, KNX eignet sich durchaus auch für Einfamilienhäuser, Wohnungen und Modernisierungen. Zwar ist der Installationsaufwand höher als bei Plug-and-Play-Systemen wie Matter, dafür bietet KNX jedoch eine sehr individuelle und langfristige Lösung, insbesondere in Kombination mit visualisierenden Systemen wie domovea.
Ist Ihre Frage noch nicht dabei? Erfahren Sie auf unserer FAQ-Seite mehr zu Matter.